Fractional CTO vs. Interim CTO – Rolle oder Outcome?

Viele Gründer wissen nicht, was sie eigentlich einkaufen: eine Rolle oder ein Ergebnis. Das klingt banal, kostet aber in der Praxis oft sechsstellige Summen und wertvolle Monate. Wer glaubt, er brauche „einen CTO“ und bucht blind einen Interim-Manager oder einen Fractional-CTO, zahlt schnell teuer für die falsche Lösung.

Zeit, das sauber auseinanderzuziehen.

Die Gemeinsamkeit: Beide sind externe CTOs

Ob Interim oder Fractional: In beiden Fällen holen sich Unternehmen externe Technologie-Führung ins Haus. Kein Unterschied im Senioritätslevel, kein Unterschied in der Kompetenz. Der Unterschied liegt im Mandatscharakter – also in der Frage, ob man eine Lücke im Organigramm füllen will oder ob man gezielt ein Ergebnis braucht, das das Unternehmen voranbringt.

  • Interim CTO: Extern, aber in Vollzeit ins Organigramm integriert. Führt Teams, verantwortet Budgets, reportet an CEO/Investoren. Kurz: er übernimmt die Rolle wie ein interner CTO, nur eben befristet.

  • Fractional CTO: Extern, part-time eingebunden, fokussiert auf spezifische Outcomes. Kein Platz im Organigramm, sondern zielgerichtete Problemlösung. Kurz: er wird dort wirksam, wo es ein Ergebnis braucht, nicht eine Visitenkarte im C-Level.

„Der Unterschied zwischen Interim und Fractional CTO ist simpel: Der eine besetzt eine Rolle, der andere liefert ein Ergebnis. Wer das verwechselt, verbrennt Zeit und Geld.“

- Philipp Deutscher

Interim CTO = Rolle

Der Interim CTO füllt eine klassische C-Level-Rolle aus – nur auf Zeit. Er übernimmt Führung, Management und Verantwortung wie ein interner CTO, sorgt für Stabilität und hält den Laden zusammen, bis eine dauerhafte Lösung gefunden ist.

Typische Szenarien:

  • CTO ist abgesprungen, die Position muss sofort besetzt werden.

  • VC oder Private Equity drängt auf „professionalisierte Tech-Führung“.

  • Das Tech-Team steckt in einer Krise: hohe Fluktuation, fehlende Kultur, verpasste Deadlines.

  • Transformationen wie Cloud-Migration oder Reorganisation brauchen Führung.

Ein Interim CTO sitzt faktisch „auf dem CTO-Stuhl“. Er ist Manager, Krisenlöser, Brückenbauer – und seine Stärke liegt darin, die Kontinuität zu sichern, während im Hintergrund nach einer dauerhaften Besetzung gesucht wird.

Fractional CTO = Outcome

Der Fractional CTO wird nicht als Rolle, sondern für konkrete Ergebnisse eingekauft. Er ist kein Platzhalter in der Hierarchie, sondern derjenige, der ein kritisches Problem löst und danach wieder verschwindet.

Typische Szenarien:

  • Architektur-Review oder technische Due Diligence vor einer Finanzierungsrunde.

  • Ein Scale-up stößt an Wachstumsgrenzen und braucht eine klare Tech-Roadmap.

  • Security- oder Compliance-Audit muss schnell und professionell erledigt werden.

  • Gründerteam hat einen starken Tech-Lead, aber keinen strategischen Sparringspartner.

Fractional heißt: kein Vollzeit-Mandat, kein Sitz im Organigramm. Stattdessen: Projekt, Problem, Outcome. Der Wert liegt in der Geschwindigkeit und Präzision, mit der ein Fractional CTO punktgenau liefert, was gebraucht wird – ohne die Kosten und Verpflichtungen eines Vollzeitmandats.

Warum Gründer oft falsch entscheiden

Die Realität: Viele Gründer differenzieren nicht zwischen „Rolle“ und „Ergebnis“. Das führt dazu, dass Budgets falsch eingesetzt werden und die eigentlichen Probleme ungelöst bleiben.

  • Sie buchen einen Interim CTO, der Monate teuer bezahlt wird, obwohl sie nur eine dreiwöchige Architekturanalyse gebraucht hätten.

  • Sie holen sich einen Fractional CTO, obwohl das Tech-Team komplett führungslos ist. Ergebnis: Chaos und Fluktuation.

Diese Fehlentscheidungen entstehen, weil der erste Impuls oft lautet: „Wir brauchen jetzt einen CTO.“ Was fehlt, ist die saubere Analyse, ob gerade Leadership-Kontinuität oder strategische Expertise für ein Ergebnis gefragt ist.

Die Kosten der Fehlentscheidung

  • Interim zu früh: verbrannte Monate, verbranntes Budget, Frust im Team.

  • Fractional zu früh: tolle Strategiepapiere, die niemand umsetzt, weil Führung fehlt.

  • Beides falsch: Geschwindigkeitsverlust. Und genau das ist im Startup- und Scale-up-Kontext tödlich, weil es die einzige echte Ressource kostet: Zeit bis zum nächsten Funding oder bis zur Marktchance.

Wie wir das Thema angehen

Unsere Erfahrung: Gründer brauchen zuerst Klarheit, nicht gleich eine „Personallösung“. Der erste Schritt ist nicht, sofort einen Vertrag zu unterschreiben, sondern sauber herauszufinden, welche Art von CTO-Mandat gerade wirklich Sinn macht.

  • Wir setzen uns hin und klären: Geht es um eine Rolle oder um ein Ergebnis?

  • Wir sprechen mit Gründern, Investoren und ggf. HR, um die echte Lücke zu identifizieren.

  • Dann besetzen wir passgenau – Interim, Fractional oder Hybrid.

Brutal ehrlich: Wir verkaufen nicht „das, was wir halt im Portfolio haben“, sondern sagen dir auch, wenn du gerade kein CTO-Mandat brauchst. Das ist der Unterschied zwischen Beratung und reiner Dienstleistung.

Fazit – Rolle vs. Outcome

  • Interim CTO = Rolle, Vollzeit, Verantwortung. Er hält die Organisation stabil und handlungsfähig, wenn sonst alles ins Wanken gerät.

  • Fractional CTO = Outcome, Teilzeit, Ergebnis. Er löst Probleme präzise und liefert Ergebnisse, die messbar sind und sofort Wirkung entfalten.

Beides sind externe CTOs. Aber die Unterscheidung entscheidet, ob dein Unternehmen gewinnt oder monatelang auf der Stelle tritt. Wer das verwechselt, verbrennt Zeit und Geld.

Call to Action

Wenn du unsicher bist, ob du gerade eine Rolle oder ein Ergebnis brauchst – lass uns reden. In einem kurzen Sparring-Call finden wir es heraus. Brutal ehrlich, ohne Bullshit. Genau das spart dir im Zweifel sechsstellige Summen und Monate Zeit.

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