Zwischen Tech und Führung: Ein Dialog über den Wandel der Rolle von Executives, Teil 3

In einer Welt des permanenten Wandels ist die Fähigkeit zur Anpassung und Selbstreflexion für Führungskräfte nicht nur wünschenswert, sondern unabdingbar. Doch wie gelingt der Übergang von einer spezialisierten Fachkraft zu einer Führungsposition, die sowohl technische als auch unternehmerische Visionen vereint?

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, haben wir ein außergewöhnliches Gespräch geführt: ein Interview, das nicht in herkömmlicher Weise entstanden ist. Zwei renommierte Unternehmer und Executives, Philipp Deutscher und Jan Hossfeld, teilen ihre Einsichten und Erfahrungen in einem Interview, das von einer Künstlichen Intelligenz moderiert wurde.

Im dritten Teil unserer Reihe liegt der Fokus auf den Themen, die in vielen Tech-Organisationen noch zu leise gespielt werden: Mentoring im Tech-Umfeld, wirksame CTO Kommunikation und die oft unterschätzte Rolle von Selbstreflexion als Führungskraft.

Das Gespräch zwischen Philipp Deutscher und Jan Hossfeld zeigt, wie sehr moderne Führung jenseits von Tools und Strukturen funktioniert – und warum es gerade für technische Führungskräfte so entscheidend ist, Haltung zu entwickeln, sich Feedback zu holen und Verantwortung nicht nur zu tragen, sondern auch zu teilen.

Kommunikation

1. Wie gestalten Sie Kommunikation, um die richtige Kultur zu schaffen und Erwartungen zu managen?

Philipp Deutscher: „Kommunikation im Unternehmen sollte erwartbaren Regeln folgen und kontinuierlich erfolgen. Es gilt Erwartungen zu managen, Richtung vorzugeben, Informationen an die richtigen Stellen zu transportieren und Transparenz herzustellen.

Ich kann von einem Team oder einem Individuum nur dann erwarten, sinnvolle Entscheidungen im Rahmen seiner ‚Roles & Responsibilities‘ treffen zu können, wenn es alle Informationen hat, die notwendig sind, die richtige Entscheidung zu treffen.

- Philipp Deutscher

Wenn dazu notwendige Informationen bei mir liegen, ist es meine Verantwortung, diese Information dem Team zur Verfügung zu stellen.“

Jan Hossfeld: „Durch Klarheit, übrigens einer meiner Unternehmenswerte. Es ist extrem wichtig, dass alle sich genau verstehen. Fragen sind der Schlüssel zum Verständnis, ergänzt durch die etwas zynische Grundhaltung, dass man vermutlich noch nicht verstanden hat. Speziell wenn alle im Raum nicken, ohne dass eine Rückfrage kommt, sollte man misstrauisch werden. Frei nach Schulz von Thun: Gehört ist nicht verstanden, verstanden ist nicht einverstanden. Das zu verifizieren ist ein konstanter Arbeitsprozess.“

2. Wie gehen Sie mit Herausforderungen in der Kommunikation um, insbesondere bei schwierigen Entscheidungen oder Veränderungen?

Philipp Deutscher: „Ich bin der Überzeugung, dass fast jede Entscheidung so kommuniziert werden kann, so dass sie für jeden im Unternehmen verständlich ist. Damit muss nicht jeder die Entscheidung gut finden, aber ich sollte jedem die Möglichkeit geben, den Kontext meiner Entscheidungsfindung zu verstehen. Wenn ich das aus irgendeinem Grund nicht tun kann, sollte ich das ebenfalls transparent machen.“

Jan Hossfeld: „Der nächste Firmenwert wird gezogen – Transparenz ergänzt Klarheit an dieser Stelle. Es ist wichtig, dass Entscheidungen, vor allem solche, die Änderungen mit sich bringen, nachvollziehbar sind. Eine Entscheidung besteht immer aus allgemeinen gegebene Rahmenbedingungen, entscheidungsspezifische Annahmen und Voraussetzungen, Entscheidungsoptionen und der eigentlichen Entscheidung mit ihren Konsequenzen. Mit diesem Schema kann man es kommunizieren. Allerdings muss man sich klar machen, selbst bei optimaler Kommunikation sind dennoch selten alle mit einer Entscheidung einverstanden. Wenn man das als Erwartung hat, wird man garantiert irgendwann enttäuscht.“

Führung ist Kommunikation – aber nicht jeder CTO wurde dafür ausgebildet

Viele Tech-Leader steigen über fachliche Exzellenz auf – nicht über kommunikative Stärke. Das führt häufig zu einer Schwachstelle im Daily Business: CTO Kommunikation, die intern nicht greift oder extern an Stakeholdern vorbeigeht.

Was hilft? Strukturiertes Sparring, Feedbackräume und gezieltes Mentoring. Erfahrene Tech Leader setzen heute auf Formate, die ihnen nicht nur Tools vermitteln, sondern Haltung – etwa über gezieltes CTO Coaching, praktische Erfahrungen im Podcast oder den Austausch mit anderen Executives.

Denn: Kommunikation ist nicht „Soft Skill“ – sondern Leadership-Kernkompetenz.

Strategic Mindset

1. Wie entwickeln und pflegen Sie ein strategisches Mindset in Ihrer Rolle als CTO?

Philipp Deutscher: „Ein strategisches Mindset in der CTO Rolle entsteht wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: Verständnis von technologischen Trends, des aktuellen Status Quo, der kurz- bis mittelfristigen Businessziele und der langfristigen Vision. Wenn man es schafft immer wieder aus dem Tagesgeschäft herauszuzoomen und das große Ganze im Blick zu halten, versteht man, wie das eine das andere beeinflusst und Dinge, die weiter in der Ferne liegen dadurch beeinflusst werden können.“

Jan Hossfeld: „Angenommen, die Firmenkultur ist definiert und stabil, dann gibt es hoffentlich auch einen Plan, in welche Richtung sich das Unternehmen entwickeln will. Vor reinen Visionstatements würde ich an dieser Stelle etwas Abstand nehmen. Die sind zur emotionalen Bindung sicherlich wichtig, aber sie definieren selten konkret, was wann erreicht sein soll. Dafür dient die Unternehmensstrategie. Sie ist der Rahmen, in dem ein CTO handeln kann. Dabei gibt es zwei Richtungen – in das Team hinein, und zum Unternehmen, meist der Geschftsführung, hin. Da schließt sich auch der Kreis zur vorherigen Frage. Wenn die GF ihre Strategie klar erläutern, begründen und evaluieren kann, entwickelt sich das strategische Mindest des CTO durch das schiere Vorhandensein der Strategie und dem konstanten Austausch darüber. Das ist auch eine Empfehlung!“

2. Welche Rolle spielt die strategische Planung in Ihrer täglichen Arbeit?

Philipp Deutscher: „Das kommt auf den Kontext an. Grundsätzlich ist der Anteil an strategischer Arbeit in einer CTO Rolle stark ausgeprägt. In Rollen als Interim CTO ist der Fokus auf kurzfristige Zielerreichungen allerdings wesentlich mehr im Fokus.“

Jan Hossfeld: „Ich arbeite generell mit einem System der Zeithorizonte. Meine Strategie als Unternehmen geht auf ca. 5 Jahre. Mehr halte ich nicht für sinnvoll, da sich schon auf 5 Jahre vieles nicht halten lassen wird, weil sich Rahmenbedingungen ändern. Dennoch ist dieser Horizont für hilfreich, eben weil er nicht unmittelbar ist. In diesem Horizont betten die Führungskräfte der zweiten Ebene ihre spezifischen Abteilungspläne ein, die wir gemeinsam vor Beginn eines Jahres besprechen. Ist das alles abgestimmt, geht es in die Planung des kommenden Jahres. Welche Projekte müssen gemacht werden, welche Ziele erreicht werden, die uns in Richtung dieser 5 Jahresziellinie bewegen? Auch das wird intensiv besprochen. Und dann kann jede(r) der Beteiligten diesen Jahresplan in geeignete Untereinheiten, zum Beispiel Monate, herunterbrechen. Das ganze ergibt den Detailplan eines Jahres, mit dem im Alltag gearbeitet wird. Solange er transparent und klar festgehalten und konstant evaluiert wird. So wird aus einer Strategie ein Arbeitsplan für den Alltag.“

Fazit: Mentoring, Reflexion und Kommunikation – das Fundament moderner CTO-Führung

Was wir in diesem Gespräch gesehen haben: Führung ist nichts, was man hat – sondern etwas, das man jeden Tag aktiv gestaltet.
Ob durch bewusste Selbstreflexion als Führungskraft, klare Prinzipien in der Kommunikation oder durch den Aufbau echter Mentoring-Strukturen im eigenen Team – wirksames Leadership ist kein Zufall, sondern ein Entwicklungsprozess.

Du willst raus aus der Schleife aus operativem Stress, Führungsunsicherheit und diffuser CTO-Rolle? Dann hol dir Sparring auf Augenhöhe: Unsere Coaching-Formate sind genau dafür gemacht – individuell, ehrlich, wirksam.

Tech Leadership heißt, mit weniger Antworten zu führen – und mit besseren Fragen.

Führung beginnt mit Klarheit. Hol sie dir jetzt.

Du möchtest CTO werden oder bist bereits CTO und suchst nach einem CTO Coaching oder einem CTO Training? Dann lass und reden!

Die Fortsetzung dieses faszinierenden Dialogs findest Du in der kommenden Woche mit Teil 4 auf dem Blog von Jan Hossfeld

Teil 5 findest du hier:
Between Tech and Leadership: A Dialogue on the Evolution of Executive Roles – Part 5

Related Posts