Wenn der CTO nicht schlechter wird – aber das Unternehmen besser: Warum Führungscoaching auf C-Level kein Luxus, sondern Überlebensstrategie ist.

Viele Geschäftsführer kennen diesen Moment:
Der CTO, der das Unternehmen aufgebaut hat, der jahrelang alles im Griff hatte, wird plötzlich zum Bremsklotz. Nicht, weil er inkompetent ist. Sondern, weil das Unternehmen gewachsen ist.
Was früher „Schnelligkeit durch Nähe“ war, braucht jetzt „Struktur durch Distanz“.
Was früher in Slack entschieden wurde, muss heute auf Leadership-Level orchestriert werden. Mit den Investoren, dem Aufsichtsrat, etc.
Und genau hier kollabieren viele Organisationen: Der CTO hat sich nicht verschlechtert, sondern die Anforderungen haben sich verschoben.
Der unsichtbare Bruch: Vom Gründer-CTO zum Organisations-CTO
In der Startphase ist der CTO der „Cheftechniker“. Mit beiden Händen im Code, alle Entscheidungen auf Zuruf, maximaler Speed, maximale Flexibilität.
Ab einer bestimmten Unternehmensgröße funktioniert das nicht mehr:
Ab ca. 50 Mitarbeitenden wird Kommunikation zum Engpass, nicht Technologie.
Ab ca. 100 Leuten wird Alignment wichtiger als Architektur.
Ab ca. 200 Leuten wird Führungskultur zur eigentlichen Infrastruktur.
Viele CTOs erreichen diesen Punkt und bleiben innerlich in Phase eins. Sie führen weiter wie Gründer oder Early-Stage-CTOs. Nur: Das Unternehmen spielt inzwischen Champions League.
Das Dilemma für CEOs
Für Geschäftsführer entsteht eine paradoxe Situation:
Sie schätzen ihren CTO – Loyalität, Fachwissen, Historie.
Aber sie sehen auch: Das System beginnt zu knirschen und dysfunktional zu werden.
Neue Ebenen (Product, Data, AI, Security, Delivery) brauchen strategische Führung und nicht Heroismus und Einzelleistungen
Und jetzt kommt die entscheidende Erkenntnis:
Das Problem ist nicht „der falsche CTO“. Es ist ein CTO, der in einem neuen Spiel noch nicht trainiert wurde.
Warum Coaching hier kein Nice-to-Have ist
Ein CTO, der von 20 auf 200 Leute skaliert, muss dreimal die Rolle wechseln, ohne das Unternehmen zu verlassen:
Vom Macher zum Entscheider – Vertrauen statt Kontrolle.
Vom Entscheider zum Gestalter – Systeme statt Einzelfälle.
Vom Gestalter zum Multiplikator – Kultur statt Prozesse.
Jede dieser Übergänge ist ein Identitätsbruch.
Und genau da setzt gutes Executive Coaching an. Nicht mit Esoterik, sondern mit Perspektivarbeit und Spiegelung.
Es geht nicht darum, den CTO umzuerziehen, sondern darum, ihm zu ermöglichen, sich selbst als Teil eines neuen Systems zu verstehen.
Der ROI des Reflektierens
Ein CTO, der seine eigene Lernkurve aktiv gestaltet, spart dem Unternehmen:
Fehlentscheidungen im Millionenbereich (z. B. Fehlbesetzungen, technische Sackgassen, Kulturverluste)
Talentabwanderung durch Mikromanagement oder Überforderung.
CEO-Zeit, die sonst in Feuerwehr-Meetings verloren geht.
Coaching ist in dieser Phase kein Kostenfaktor.
Es ist Risikomanagement für das Leadership-System.
Wann Coaching greifen sollte – und wann ein Wechsel nötig ist
Es gibt klare Indikatoren:
Wenn der CTO spürt, dass er „nicht mehr an alles rankommt“.
Wenn Führung zur Belastung wird und das Frustlevel steigt
Wenn technische Entscheidungen zur Machtfrage werden.
Dann ist Coaching der richtige Schritt.
Aber: Coaching funktioniert nur, wenn die Bereitschaft da ist, loszulassen.
Wenn das Ego größer ist als das Ziel, hilft kein Framework der Welt.
Fazit
Gute CTOs sind keine Alleskönner.
Sie sind Übersetzer zwischen Technik, Mensch und Organisation.
Und wie jede Übersetzungsleistung braucht auch das Training: Perspektive, Reflexion, Feedback.
Die Frage ist also nicht, ob dein CTO „gut genug“ ist.
Sondern, ob du ihm die Chance gibst, besser zu werden, bevor er zu spät dran ist.
Wenn du als Geschäftsführer spürst, dass dein CTO am Limit der alten Rolle steht, aber das Potenzial für die nächste Ebene hat und veränderungsbereit ist,
dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt für ein strukturiertes Executive Tech Coaching.
👉 Lass uns darüber sprechen, was Wachstum auf Führungsebene wirklich braucht.
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